Bahnbrechende Methode gegen Biberschäden

erstellt am: 13. Januar 2018 von: unter Allgemein

Bahnbrechende Methode gegen Biberschäden ein Beitrag von Rolf Ursinus

Biber haben die Angewohnheit, dass sie gern Durchlässe von Gräben unter Straßen, Wegen und Bahnlinien hindurch zustopfen, damit kein Wasser mehr durchfließen kann. Das Freiräumen gestaltet sich dann oft recht schwierig und ist mit einem hohen Aufwand verbunden, besonders bei sehr langen Durchlässen. Deshalb gilt das Vergittern von Durchlässen als anerkannte Präventionsmaßnahme zur Vermeidung von Biberschäden, für die man sogar Fördermittel vom Land Brandenburg erhalten kann. Nachdem der Durchlass des Riesenbruchgrabens unter der ICE-Strecke mit großem Aufwand im Jahre 2012 freigeräumt werden musste, hat die Bahn anschließend den Durchlass vergittert. Seitdem ist der Durchlass offen geblieben. Jetzt ist dort ein Biber zu Tode gekommen, weil die Vergitterung Mängel aufwies. Völlig überraschend wurden jetzt nicht etwa die Mängel beseitigt, sondern eine neuartige Vergitterungsmethode eingeführt (siehe Foto). Wie man sieht, kann der Biber jetzt unter dem Gitter hindurch in den Durchlass gelangen und durch das Loch im Gitter wieder zurück. Das entfacht seinen Spieltrieb so ungemein, dass er vergisst, den Durchlass wieder mit Gehölz zu verschließen, einfach genial diese Idee. Die Bahn hat glaubhaft versichert, dass diese revolutionäre Neuerung nicht von ihr stammt, sondern von der Unteren Naturschutzbehörde, dass sie vom Erfolg aber nicht überzeugt ist und dass sie das gegen ihren Willen machen musste. Das bestätigt die landläufige Meinung, dass die Bahn innovationsfeindlich ist. Da sind die Wasser- und Bodenverbände aus ganz anderem Holz geschnitzt. Es soll begeisterte Zustimmung geben. Da das Gitter nicht mehr, wie früher üblich, mit dem Wasser in Berührung kommt, kann es auch nicht mehr durch Pflanzenreste verstopfen. Damit entfällt das lästige Reinigen der Gitter. Es wird schon gemunkelt, dass die von den Bürgern zu zahlenden Beiträge sinken werden. Der Naturschutzbehörde sei Dank. Nicht verschwiegen werden soll, dass es Bedenkenträger gibt, die behaupten, es ginge noch viel eleganter: Einfach ein Verbotsschild für den Biber aufstellen und das Gitter wird gar nicht mehr benötigt.